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Der Harnapparat erfüllt für unseren Körper sehr wichtige Aufgaben. Besonders hervorzuheben sind dabei die Nieren, sie sind das wichtigste Ausscheidungsorgan. Sie reinigen das Blut von überschüssigen Salzen, Abfallprodukten und Medikamenten. Die Leistung der Nieren ist enorm, innerhalb von fünf bis sieben Minuten können sie das gesamte Blut einmal filtern. Das sind an einem Tag etwa 1500 l Blut. Weiterhin sorgen die Nieren für den richtigen Wassergehalt im Körper, regulieren den Blutdruck und den Säure-Base-Haushalt. Die Abfallprodukte werden über die ableitenden Harnwege, also über die Nierenbecken, die Harnleiter, die Blase und die Harnröhre mit dem Urin ausgeschieden. Wegen ihren wichtigen Aufgaben für unseren Körper sind Erkrankungen der Nieren sehr gefährlich, wohingegen eine Blasenentzündung (Cystitis) in den meisten Fällen ungefährlich ist und schnell wieder abklingt.

Jede siebte Frau erkrankt mindestens einmal im Jahr an einer Blasenentzündung. Diese äußert sich durch brennende Schmerzen beim Wasserlassen und ständigen Harndrang, auch wenn meist nur eine geringe Harnmenge abgegeben werden kann. Zudem kann der Urin trüb sein, schlecht riechen, mit etwas Blut oder schlimmstenfalls sogar mit Eiter verfärbt sein. Auch Männer können eine Blasenentzündung bekommen. Frauen sind jedoch wesentlich leichter anfällig für diese Krankheit, weil Harnröhre und Darmausgang sehr nah nebeneinander liegen. Zudem ist die Harnröhre der Frau nur wenige Zentimeter lang und somit wesentlich kürzer als die des Mannes.

Denn in den meisten Fällen sind Darm Bakterien, die durch falsche Hygiene über die Harnröhre in die Blase aufsteigen, der Auslöser. Die Bakterien verursachen dann in der Blase eine Entzündung, so dass die Nerven leichter reizbar sind und schneller als sonst eine volle Blase signalisieren. Möglich ist auch eine Ansteckung beim Partner durch Geschlechtsverkehr. Begünstigt wird eine Infektion, wenn die Abwehrkräfte der Schleimhäute herabgesetzt sind; dies kann beispielsweise durch Tampons oder manche Verhütungsmittel bedingt sein. Ein geschwächtes Immunsystem kann ebenfalls die Infektionsgefahr erhöhen.

Im allgemeinen verlaufen Entzündungen der Blase unkompliziert. Gefährlich wird es allerdings, wenn die Entzündung auf die Nieren übergreift, was dann zu einer Nierenbeckenentzündung führen kann. Wenn die Blasenentzündung immer wieder kehrt, besteht außerdem das Risiko, dass die Entzündung chronisch wird. Bei einer länger andauernden Blasenentzündung können zudem entzündliche Schrumpfungsprozesse in der Blase ablaufen, so dass das Ablaufen des Urins behindert wird. Grundsätzlich sollte eine Blasenentzündung vom Arzt behandelt werden. Eine sehr leichte Entzündung können Sie jedoch möglicherweise selbst behandeln. Wenn die Beschwerden dann trotzdem noch schlimmer werden, nach drei Tagen noch nicht abgeklungen sind oder die Entzündung immer wiederkommt, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Bei blutigem oder eitrigem Urin empfiehlt sich auf jeden Fall ein Arztbesuch.

Sollten zusätzlich noch Schmerzen in der Lenden- oder Nierengegend und Fieber auftreten, dann sind dies Anzeichen dafür, dass die Entzündung in die Nieren aufgestiegen ist. In diesem Fall müssen Sie schnellstens einen Arzt konsultieren. Auch Schwangere und Kinder müssen mit einer Blasenentzündung auf jeden Fall den Arzt aufsuchen. Zur Selbstbehandlung sind Nieren- und Blasentees, beispielsweise aus Bärentraube, Ackerschachtelhalm, Hauhechel, Birke oder Brennessel geeignet, wobei mache Tees nicht über einen längeren Zeitraum getrunken werden dürfen. Allgemein empfiehlt es sich, sehr viel zu trinken, damit die Harnwege gut gespült werden und so die Bakterien ausgeschwemmt werden. Kaffee und schwarzer Tee reizen die Nieren und sollten lieber weggelassen werden.

Zu empfehlen sind auch viel Ruhe und Verzicht auf Geschlechtsverkehr. Um einer erneuten Blasenentzündung vorzubeugen, sollten Sie weiterhin viel trinken. Der Harndrang sollte niemals unterdrückt, und die Blase sollte immer vollständig geleert werden. Den Unterleib sollten Sie stets warm halten, dazu empfiehlt sich warme Kleidung oder auch gelegentlich eine Wärmßasche. Auch auf die richtige Hygiene sollten Sie achten. Um zu vermeiden, dass Darmbakterien in die Blase gelangen können, sollten Sie nach einer Stuhlentleerung immer von vorne nach hinten wischen. Gehen sie möglichst vor und nach dem Geschlechtsverkehr zum Wasserlassen auf die Toilette. Ein weiteres einfaches Mittel ist die zusätzliche Einnahme von Vitamin C. Dadurch wird der Harn saurer und die Bakterien können sich nicht mehr so gut vermehren.