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Neben den Wirkungen auf unsere Haut, hat die Sonne auch Einfluss auf die Radikalbildung in unserem Körper. Bei langer und intensiver Sonnenbestrahlung werden im Körper vermehrt freie Radikale freigesetzt. Aber auch die erhöhten Ozon-Werte in dieser Jahreszeit steigern die Radikalbildung. Darum sollte man nun besonders darauf achten, die zerstörende Wirkung der freien Radikale zu verhindern.

Was sind „freie Radikale“?
Freie Radikale sind kurzlebige, aggressive, sauerstoffhaltige Verbindungen. Sie haben ein freies Elektron und sind daher sehr reaktionsfreudig. Sie entreißen anderen Verbindungen ein Elektron oder geben eines ab, wodurch Kettenreaktionen ausgelöst werden und neue Radikale entstehen. Bestimmte Vorgänge in den Zellen können dadurch gestört und Substanzen, Zellmembranen und die Zellkerne geschädigt werden.
Dies kann die Entstehung von Tumoren, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rheumatischen Erkrankungen, Augenerkrankungen etc. fördern. Auch auf den Alterungsprozeß im Gehirn haben die freien Radikale Einßuß.

Wie kann es zu freien Radikalen kommen?
Für die Entstehung von freien Radikalen gibt es verschiedene Auslöser, man unterscheidet endogene und exogene.
Zu den endogenen Auslösern gehören alle Stoffwechselprozesse in unserem Körper, die unter Beteiligung von Sauerstoff ablaufen. Da unser Körper für eine Vielzahl von Prozessen Sauerstoff benötigt, entstehen als Nebenprodukt ständig freie Radikale. Dies ist ein ganz normaler Vorgang, der unserem Körper nicht schadet. Die freien Radikale haben sogar einen Nutzen für unseren Körper, denn z.B. zerstören sie auch Fremdkörper. Erst in größeren Mengen werden sie schädlich.
Bei einer Steigerung des Energiestoffwechsels, z.B. durch Sport oder andere körperliche Anstrengungen, oder bei häufiger Aktivierung ganz bestimmter Zellen, z.B. der weißen Blutkörperchen, werden vermehrt freie Radikale gebildet.
Exogene Auslöser sind Einßüsse der Umwelt auf unseren Körper. Zu diesen Einßüssen gehören wie schon gesagt die UV-Strahlen und Ozon, aber auch radioaktive Strahlen, Zigarettenrauch, Pestizide und andere Belastungen der Umwelt.

Wie kann man freie Radikale wieder unschädlich machen?
Durch die Zufuhr von sogenannten Antioxidantien können wir unseren Organismus vor Schädigungen durch freie Radikale schützen. Antioxidantien unterbrechen die Oxidationsvorgänge im Körper.
Die Wirkung von Antioxidantien ist in der Lebensmittelchemie schon lange bekannt und wird genutzt. Um das Verderben von Lebensmittel durch Oxidationsprozesse zu verhindern, gibt man Antioxidantien hinzu. So gibt man z.B. bei der Gewinnung von Ölen Vitamin E hinzu, um so die mehrfach ungesättigten Fettsäuren vor Oxidation zu bewahren. Auch Vitamin C ist ein bekanntes Konservierungsmittel.
Antioxidativ wirkende Stoffe sind Vitamin C und E und Beta-Carotin, eine Vorstufe (Provitamin) von Vitamin A, sowie das Spurenelement Selen.

Selen ist in größeren Mengen für unseren Körper giftig, wird jedoch in kleinen Dosen benötigt. Der Tagesbedarf liegt bei Frauen bei etwa 55 Mikrogramm und bei Männern bei etwa 70 Mikrogramm.
Selen ist ein wichtiger Bestandteil des Enzyms Glutathionperoxidase, welches freie Radikale unschädlich machen kann. Selen ist in Fisch und ßeisch, in Nüssen, Hülsenfrüchten und Getreide enthalten. Der Gehalt in pßanzlichen Nahrungsmittel ist allerdings vom Selengehalt im Boden abhängig. Dieser ist in Deutschland sehr gering.

Vitamin A (Retinol) kommt vor in Leber, Butter, Käse und Milch und Provitamin A (Carotin) ist in Obst und Gemüse enthalten, z.B. in Aprikosen, Honigmelonen, Karotten und Tomaten. Beide gehören zu den fettlöslichen Vitaminen. Unser Körper kann Carotin in Vitamin A umwandeln. Der Bedarf an Vitamin A liegt bei 0,8 – 1,1 mg pro Tag. Carotin fängt freie Radikale in der Zellmembran ab.

Vitamin C (Ascorbinsäure) gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen und ist vorhanden in verschiedenen Obstsorten, besonders in Zitrusfrüchten, Kiwis, Erdbeeren und roten Johannisbeeren, und in verschiedenen Gemüsesorten, z.B. in Paprika, Brokkoli, Rosenkohl und Tomaten. Der Vitamin C-Bedarf liegt bei 75 mg pro Tag. Vitamin C und Glutathionperoxidase bekämpfen die freien Radikale im wässrigen Milieu unseres Organismus.

Vitamin E (Tocopherol) zählt zu den fettlöslichen Vitaminen und ist vorhanden in pßanzlichen Ölen, Keimen, grünen Pßanzenteilen und in Getreide. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 12 mg. Vitamin E schützt die Zellmembranen, Enzyme, Vitamine, Hormone etc. vor freien Radikalen.

Die verschiedenen Antioxidantien sollten nicht einzeln, sondern miteinander kombiniert aufgenommen werden. Denn viele Wirkungen ergänzen sich. So kann beispielsweise durch Vitamin E oxidiertes Vitamin C wieder regeneriert und dadurch wieder wirksam gemacht werden.