Die Scheide (Vagina) ist die Verbindung zwischen der Gebärmutter (Uterus) und den äußeren Geschlechtsorganen der Frau. Sie ist ein Muskelschlauch, der zwischen acht und elf Zentimeter lang sein kann. Sie beginnt am Gebärmutterhals (Cervix) und endet an der Vaginalöffnung.
Die Vaginalöffnung und die Mündung der Harnröhre bilden den Scheidenvorhof (Vestibulum). Der Scheidenvorhof wird umschlossen von den kleinen Schamlippen (Labia minora). Diese sind ihrerseits umgeben von den großen Schamlippen (Labia majora). Die großen und kleinen Schamlippen stellen zusammen mit der Klitoris die äußeren Genitalien der Frau dar.
Die gesamte Vagina ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet. In der Vaginalschleimhaut leben viele verschiedene Pilze und Bakterien, die einen leicht sauren pH-Wert bewirken. Mit dem Schleim können verschiedene Krankheitserreger umhüllt und nach draußen transportiert werden.
Fast jede fünfte Frau erkrankt in ihren Leben an einer Pilzinfektion der Vagina. Manche Frauen haben sogar sehr häufig mit einer Vaginalmykose zu kämpfen.
Die kommt es zu einer Infektion?
Der Hefepilz Candida albicans ist in der Regel der verantwortliche Auslöser für eine Vaginalmykose. Man findet ihn normalerweise immer im Scheidenmilieu vor, denn er zählt zur natürlichen Flora der Schleimhäute und ist nicht gefährlich.
Unter bestimmten Umständen kann es jedoch zu einer starken Vermehrung des Pilzes kommen, so dass eine Infektion entsteht.
Dies ist möglich, wenn sich z.B. der pH-Wert in der Vagina ändert. Das kann durch eine Veränderung des Hormonhaushalts passieren, z.B. in den Wechseljahren, bei einer Schwangerschaft, durch die Menstruation oder die Einnahme der Pille.
Auch bei einer geschwächten Immunabwehr, z.B. bei Diabetes, ist die Gefahr einer Scheidenpilzinfektion größer.
Das Risiko einer Erkrankung wird des weiteren erhöht durch die Verwendung von Intimsprays oder Spüllösungen, weil diese die natürliche Pilz- und Bakterien-ßora verändern.
Begünstigend auf die Pilzvermehrung wirkt natürlich auch die feuchte und warme Umgebung in der Scheide.
Welche Symptome hat eine Scheidenpilzinfektion?
Eine Scheidenpilzinfektion äußert sich durch starken Juckreiz, weißen Belag, Ausßuss, Rötung und möglicherweise auch durch ein Anschwellen der Schamlippen. Zudem können auch Beschwerden beim Geschlechtsverkehr oder beim Wasserlassen auftreten.
Wie kann man Infektionen mit Scheidenpilzen behandeln?
Treten die genannten Symptome auf, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden, um eine Pilzinfektion feststellen und eine geeignete Therapie festlegen zu können.
In der Regel genügt eine lokale Behandlung. Es gibt verschiedene Präparate, z.B. als Salben oder Zäpfchen, die gegen die Pilze wirksam sind.
Zu beachten ist, dass diese über einen ausreichend langen Zeitraum anzuwenden sind, denn die Pilze können sich im Körper einnisten, dort eine Weile überleben und dann nach Beendigung der Behandlung wieder zum Ausbruch kommen. Normalerweise klingen die Beschwerden schon nach zwei Tagen ab, aber die Behandlung sollte trotzdem nicht sofort abgebrochen werden.
Weil Pilzinfektionen zu den durch Geschlechtsverkehr übertragbaren Krankheiten gehören, sollte sich immer auch der Partner untersuchen und behandeln lassen. Eine Infektion des Partners ist auch dann möglich, wenn gar keine Symptome erkennbar sind. Ist auch der Partner infiziert, so besteht die Gefahr, sich wieder anzustecken.
Eine unterstützende Maßnahme der Therapie ist es, täglich ein frisches Handtuch zu benutzen, das bei mindestens 60?C gewaschen werden sollte. Ansonsten sollten alle vorbeugenden Maßnahmen (s.u.) auch während der Behandlung beachtet werden.
Wie kann man einer Infektion vorbeugen?
Zu den wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung einer Vaginalmykose gehört die richtige Hygiene. Waschen Sie sich täglich mit viel Wasser und einer milden Seife oder einem milden Duschgel, um die natürliche ßora der Pilze und Bakterien im Scheidenmilieu nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Verzichten Sie auf Intimsprays und Intimwaschlotionen.
Zur richtigen Hygiene gehört auch, nach der Stuhlentleerung immer von vorne nach hinten zu wischen, damit keine Bakterien aus dem Darm in die Scheide gelangen können.
Tragen Sie Wäsche aus Naturfasern und wechseln Sie diese täglich. Sie sollten auch keine zu engen oder luftundurchlässigen Hosen tragen, um die Haut trocken zu halten.
Nach Besuchen im Schwimmbad sollten Sie die nassen Badesachen möglichst bald ausziehen.
Eine weitere wichtige vorbeugende Maßnahme ist, sich beim Geschlechtsverkehr mit Kondomen schützen.