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Eisen ist für unseren Körper ein essentielles Spurenelement, das heißt, dass wir es mit der Nahrung aufnehmen müssen. Im Magen-Darm-Trakt wird das Eisen resorbiert und geht von dort in die Blutbahn über. Jeden Tag gehen über den Darm, die Haut und die Nieren geringe Eisenmengen verloren, die wieder ersetzt werden müssen. Geschieht dies nicht, so leeren sich langsam die Eisenspeicher unseres Körpers und es kann sich über lange Zeit ein Eisenmangel entwickeln, der Folgen für unsere Gesundheit haben kann.

Wofür braucht unser Körper Eisen?
Eisen ist ein wichtiger Bestandteil der roten Blutkörperchen, genauer gesagt des Farbstoffs Hämoglobin. Hämoglobin wird zur Bildung neuer roter Blutkörperchen benötigt.
Eisen ist ebenso ein Bestandteil des roten Muskelfarbstoffs (Myoglobin) und von Enzymen . Weiterhin ist Eisen wichtig für den Sauerstofftransport im Blut und in den Muskeln und für den Transfer von Elektronen im Energiestoffwechsel . Eisen ist auch beteiligt an der Erzeugung und Vermeidung von Sauerstoffradikalen .
Insgesamt sind in unserem Körper etwa 3-5 g Eisen gespeichert. Zu den Speichern gehören die Proteine Hämosiderin und Ferritin. Diese sind in der Leber , dem Knochenmark, der Milz, der Muskulatur und anderen Geweben zu finden.
Im Blut wird ein kleiner Anteil des Eisenvorrates noch mit einem weiteren Protein, dem Transferrin, gespeichert und gleichzeitig transportiert. Normalerweise ist dieses Protein nur zu einem Drittel ausgelastet. Bei Eisenmangel erhöht sich seine Bindungsbereitschaft, so dass sich die Eisenkonzentration im Blut erhöht, allerdings nur, wenn wir mit der Nahrung Eisen aufnehmen. Daraufhin wird die Aufnahmekapazität wieder geringer.

Empfohlene Eisenzufuhr (pro Tag)
Männer: 10 mg, Frauen: 15 mg, Schwangere: 30 mg, Stillende: 20 mg
Wieviel Eisen brauchen wir? Für Frauen wird eine tägliche Eisenzufuhr von 15 Milligramm am Tag empfohlen, für Männer 10 Milligramm pro Tag. Der Bedarf von Schwangeren ist etwas höher, sie benötigen eine Zufuhr von 30 Milligramm am Tag. Stillende benötigen 20 Milligramm am Tag. Eigentlich braucht der Körper eines Erwachsenen nur etwa 1 Milligramm pro Tag, aber da nur etwa ein Zehntel der mit der Nahrung aufgenommenen Eisenmenge auch resorbiert werden kann, muß die Zufuhr entsprechend höher sein.
Wie kommt es zu einem Eisenmangel?
Eisenmangel kann durch Blutverlust hervorgerufen werden, z.B. bei schweren Verletzungen, bei kleinen Blutungen im Magen -Darm-Trakt oder bei Frauen auch durch die Monatsblutung.
Bei Magen-Darm-Erkrankungen kann die Eisenaufnahme gestört sein, z.B. wenn zu wenig Magensäure vorhanden ist. Auch Lebererkrankungen, wie z.B. Leberzirrhose können einen Eisenmangel bewirken, denn durch Blutungen von erweiterten Blutgefäßen kann es zu einem Eisenverlust kommen, oder die Bildung von Speicher- und Transportproteinen in der Leber ist nicht mehr ausreichend. Auch falsche Ernährung kann zu einem Eisenmangel führen.

Welche Symptome hat Eisenmangel?
Ein Eisenmangel muss sich nicht in jedem Fall bemerkbar machen. Bei ungenügender Eisenzufuhr leeren sich die Eisenspeicher langsam, was meist keine sofortigen Auswirkungen auf unser Wohlbefinden hat. Erst wenn die Speicher erschöpft sind, und die Neubildung der roten Blutkörperchen behindert wird, kann dies unsere Gesundheit beeinträchtigen. In schlimmen Fällen kann eine Eisenmangelanämie (Blutarmut) die Folge sein, bei der die Anzahl der roten Blutkörperchen deutlich reduziert ist.
Die Symptome eines Eisenmangels können ständige Müdigkeit, nachlassende Leistungsfähigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, brüchige Fingernägel, trockene Haut, eingerissene Mundwinkel, und blasse Haut und Schleimhäute sein. Weiterhin steigt die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten.
Treten die genannten Symptome auf, so sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um zu überprüfen, ob Sie an einem Eisenmangel leiden und um den Ursachen auf den Grund gehen zu können.

Wie kann man einem Eisenmangel vorbeugen?
Durch die richtige Ernährung kann man einem Eisenmangel vorbeugend entgegenwirken. Eisenhaltige Lebensmittel sind vor allem Fleisch und Fleischprodukte. Aber auch in Lebensmittel pflanzlicher Herkunft ist Eisen vorhanden. Dieses kann jedoch schlechter verwertet werden als tierisches Eisen. Durch die zusätzliche Aufnahme von Vitamin C kann die Ausnutzung von pflanzlichem Eisen gesteigert werden. Man kann also vor dem Essen ein Glas Orangensaft trinken, der viel Vitamin C enthält, oder das Essen mit Nahrungsmittel, die viel Vitamin C enthalten kombinieren. Zu den pflanzlichen Lebensmitteln mit hohem Eisengehalt gehören Gemüse, besonders grünes Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornbrot. Dass in Spinat besonders viel Eisen enthalten ist, ist nicht richtig.
Die Eisenaufnahme wird durch bestimmte Stoffe behindert. Dazu gehören Oxalsäure, die z.B. in Rhabarber und Spinat enthalten ist, Phytinsäure, die in Getreide, Reis und Soja enthalten ist, Alginate in Puddingpulver und Tütensuppen, Tannine in Kaffee und in schwarzem Tee, Antibiotika und Antazida.
Zur Steigerung der Aufnahmefähigkeit sind neben Vitamin C auch noch Fructose und bestimmte Aminosäuren geeignet. Die zusätzliche Einnahme von Eisenpräparaten ist nur bei sehr ausgeprägtem Eisenmangel ratsam, denn es kann auch schnell zu einer Überdosierung mit Nebenwirkungen kommen.