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In der Zeit zwischen der ersten Regelblutung (Menarche) und den Wechseljahren bekommt jede Frau in regelmäßigen Abständen ihre Menstruation. Die erste Regelblutung setzt meist mit dem Beginn der Pubertät, also etwa mit zwölf Jahren ein. Die Wechseljahre beginnen etwa ab dem 45. Lebensjahr. Die letze Blutung wird Menopause genannt.

Der gesamte Zyklus der Frau setzt sich zusammen aus dem Menstruationszyklus und dem Ovarialzyklus. Ein Zyklus dauert im Durchschnitt 28 Tage. Ein paar Tage mehr oder weniger sind nicht ungewöhnlich. Der Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und endet mit dem letzten Tag vor der nächsten Regel.
Gesteuert wird der Zyklus durch die Hormone der Hypophyse. In der ersten Hälfte des Zyklus, direkt nach der Menstruation, bewirkt das Hormon FSH (follikelstimulierendes Hormon), dass in einem der Eierstöcke (Ovarien) ein Ei (manchmal auch mehrere) in einem Bläschen (Follikel) heranreift. Die Follikel bilden das Hormon Östrogen. Östrogen bewirkt, dass sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut, so dass eine Einnistung eines befruchteten Eis möglich wird.
In der Zyklusmitte platzt die das Ei umgebende Eiblase auf und das Ei kann befruchtet werden. Dies nennt man den Eisprung (Ovulation). Manche Frauen haben während des Eisprungs leichte Schmerzen, den sogenannten Mittelschmerz, oder auch eine leichte Zwischenblutung. Unter dem Einßuss der Hormone LH (luteinisierendes Hormon) und LTH (luteotropes Hormon) wandelt sich die Eiblase in den Gelbkörper um und produziert dann das Hormon Progesteron. Progesteron bewirkt eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut und regt die Drüsen in der Gebärmutter zur Produktion einer ßüssigkeit an, die gegebenenfalls eine Entwicklung des Keims unterstützt. Wird das Ei nicht befruchtet und nistet sich demnach auch nicht in der Gebärmutterschleimhaut ein, so wird die Progesteronproduktion gestoppt und die Gebärmutterschleimhaut zerfällt, löst sich ab und wird zusammen mit Blut abgestoßen. Dies ist die Menstruation; sie dauert durchschnittlich vier bis fünf Tage. Die im Zyklus auftretenden möglichen Unpäßlichkeiten werden im folgenden unterteilt in Beschwerden vor und während der Menstruation.

Das Prämenstruelle Syndrom – PMS
Das Prämenstruelle Syndrom ist die Bezeichnung für alle körperlichen und psychischen Beschwerden, die einige Tage vor oder in den ersten Tagen der Menstruation auftreten können. Bei jeder vierten Frau treten einige Symptome auf, bei jeder zwanzigsten treten sie in so starkem Maße auf, dass eine ärztliche Behandlung notwendig ist.
Mit PMS werden über 150 verschiedene Symptome zusammengefasst. Die am häufigsten auftretenden Symptome sind jedoch Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen in den Geweben, ziehende Schmerzen in den Brüsten, krampfartige Schmerzen im Unterbauch und im Rücken, Verdauungsschwierigkeiten, Herzrasen, Migräne, Hautunreinheiten und Übelkeit. Die seelischen Probleme in diesen Tagen können Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme, Müdigkeit, Launenhaftigkeit und Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen und Libidoveränderungen sein.

Welche Ursachen gibt es für das Prämenstruelle Syndrom?
Als Auslöser für das Prämenstruelle Syndrom wird ein hormonelles Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron vermutet. Das Wechselspiel der verschiedenen Sexualhormone ist sehr komplex und kann leicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Dies hat dann Auswirkungen auf den gesamten Körper. Ein erhöhter Östrogenspiegel kann Reizbarkeit hervorrufen, während ein erhöhter Progesteronspiegel depressive Verstimmungen bewirken kann.
Möglich als Ursache ist auch eine Erhöhung der Konzentration an Prolaktin, ein Mangel an Vitamin B6, eine Störung des Fettstoffwechsels oder ein Mangel an Endorphinen. Weiterhin könnten auch Stress und belastende Probleme in Beruf oder Privatleben die Auslöser sein, weil nicht auszuschließen ist, dass diese die Hormonproduktion durcheinander bringen.

Helfen können …
– Entwässernde Kräutertees
– Vitamin B6-reiche Kost
– Kohlenhydratreiche, eiweißreiche Kost
– Entspannung, Stressreduktion

Was kann man gegen das Prämenstruelle Syndrom unternehmen?
Bei starken Beschwerden sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt zu Rate ziehen, um eine ernsthafte Erkrankung als Ursache auszuschließen.
Es gibt zwar keine spezielle Behandlungsmöglichkeit gegen PMS, aber man kann einige Maßnahmen treffen, um die Stärke der Symptome zu reduzieren.
Um die Einlagerung von Wasser in den Geweben zu reduzieren, sollten Sie möglichst wenig Salz und andere Lebensmittel, die Wasser im Körper binden, zu sich nehmen. Entwässernd wirken Kräutertees, z.B. Brennnesseltee, Reis oder ƒpfel.
Einen Mangel an Vitamin B6 kann man mit der richtigen Ernährung ausgleichen. Besonders viel ist enthalten in Fisch, Nüssen, Getreide, Reis, Bohnen, Avocado und Leber. Bei ziehenden Schmerzen in den Brüsten sollten Sie keinen Kaffee oder schwarzen Tee trinken, da diese verstärkend wirken können.
In einigen Fällen kann auch eine ƒnderung der Essgewohnheiten eine Besserung nach sich ziehen. Eine kohlenhydratreiche, eiweißarme Kost kann die Stimmung verbessern.
Stimmungsaufhellend kann auch die Einnahme von Johanniskraut wirken.
Vermeiden Sie nach Möglichkeit Stress und sorgen Sie für Entspannung und für Ihr Wohlbefinden.

Schmerzhafte Regelblutung
Bei den meisten Frauen kündigt sich das Eintreten der Menstruation durch ein schmerzhaftes Ziehen im Unterleib an, was auch noch an den ersten Tagen der Periode anhalten kann. Als Dysmenorrhoe (Schmerzhafte Regelblutung) wird dies erst bezeichnet, wenn die Schmerzen sehr stark und regelmäßig auftreten. Man unterscheidet die primäre und die sekundäre Dysmenorrhoe.

Primäre Dysmenorrhoe
Die Primäre Dysmenorrhoe betrifft vor allem junge Frauen unter 20 Jahren, die noch keine Kinder haben. Die Beschwerden setzen mit der ersten Regelblutung ein.
Die Symptome sind krampfartige Schmerzen im Unterbauch und im Rücken, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Spannungsgefühl und Kopfschmerzen. Das Leistungsvermögen kann durch diese Symptome sehr stark eingeschränkt sein.

Wodurch werden die Schmerzen hervorgerufen?
Möglich ist, dass die Schmerzen, wie auch das PMS, durch einen unausgeglichenen Hormonhaushalt hervorgerufen werden. Bei jungen Mädchen kommt als Ursache auch in Frage, dass die Geschlechtsorgane noch nicht vollständig ausgebildet sind.
Auch das Hormon Prostaglandin, welches in der Gebärmutterschleimhaut gebildet wird, kann ein Auslöser sein. Dies wird besonders kurz vor und während der Menstruation produziert.
Als weitere Ursache kommen psychische Faktoren in Frage, und zwar besonders dann, wenn die Einstellung zur Menstruation ablehnend ist, weil sie ein Zeichen für das Erwachsenwerden ist. Auch die Einstellung der Mutter zur Menstruation und der Umgang damit kann Einßuss haben.

Was kann man gegen die Schmerzen unternehmen?
Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine körperliche Ursache für die Schmerzen auszuschließen. Sind keine körperlichen Ursachen feststellbar, so können Schmerzmittel eingenommen werden, wie z.B. Aspirin oder Ibuprofen, die die Bildung von Prostaglandin hemmen. Auch durch die Einnahme „der Pille“ werden die Schmerzen häufig geringer, da diese ebenfalls die Prostaglandinmenge reduziert. Weiterhin kann die Einnahme des Hormons Gestagen wirksam sein.
Andere, nicht medikamentöse, Möglichkeiten, um die Schmerzen zu verringern, sind Bewegung oder Entspannung. Man kann auch mit Wärme eine Linderung bewirken, beispielsweise mit einer Wärmflasche oder einem warmen Bad.
Wirkungsvoll sind auch die Heilpßanzen Frauenmantel, Gänsefingerkraut und Traubensilberkerze in entsprechenden Zubereitungen.

Sekundäre Dysmenorrhoe
Von Sekundärer Dysmenorrhoe betroffene Frauen sind in der Regel älter als 20 Jahre. Für die Schmerzen gibt es dann meist ernst zu nehmende organische Ursachen, also Erkrankungen der inneren Geschlechtsorgane, der Gebärmutter, der Eierstöcke oder der Eileiter. In Frage kommen Myome, Endometriose, Ovarialzysten etc.
Aber auch psychische Faktoren können der Auslöser sein, wie z.B. ein unerfüllter Kinderwunsch, Probleme in der Partnerschaft oder im Berufsleben, Stress etc. Auch eine ablehnende Grundeinstellung zur Menstruation ist ein möglicher Auslöser.

Wie kann man die sekundäre Dysmenorrhoe behandeln?
Da es für die Sekundäre Dysmenorrhoe in den meisten Fällen eine körperliche Ursache für die Schmerzen gibt, muss die sekundäre Dysmenorrhoe von einem Arzt behandelt werden. Es gibt keine allgemeine Behandlungsmethode, sondern diese muss sich individuell nach der Ursache richten.