Select Page

Die Leber (Hepar) ist das wichtigste Entgiftungsorgan des Körpers und mit einem Gewicht von ungefähr 1500g bei einem Erwachsenen die größte Drüse. Für den Stoffwechsel erfüllt die Leber wichtige Aufgaben. Durch die Leberarterie gelangt sauerstoffreiches Blut in die Leber. Die Pfortader leitet das gesamte venöse (sauerstoffarme) Blut, das Zucker und Aminosäuren enthält, von den Verdauungsorganen zur Leber. Sie bildet dann die Galle für die Fettverdauung, sie baut den Traubenzucker auf, um ihn als Glykogen zu speichern, sie baut Aminosäuren in körpereigenes Eiweiß um, sie ist ein Speicher für Eiweiß, Vitamine und Eisen und sie baut überschüssiges Eiweiß zu Harnstoff ab. Zudem entgiftet die Leber zahlreiche Stoffe, wie z.B. Hormone oder Substanzen aus Arzneimitteln und sie zerstört alte, rote Blutkörperchen.

Was ist eine Hepatitis?
Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, die durch Viren hervorgerufen wird. Meist zeigt sich eine Lebererkrankung durch die Gelbsucht (Ikterus), bei der sich die Körperflüssigkeiten und die Gewebe gelb färben, was äußerlich an der Hautfarbe und an der Lederhaut der Augen sichtbar wird. Die Färbung entsteht durch einen ‹berschuss an Bilirubin im Körper. Bilirubin ist ein gelber Stoff, der beim Abbau des Blutfarbstoffs entsteht und dann mit der Galle ausgeschieden wird. Bei einer Leberentzündung kann das Bilirubin nicht mehr abgebaut werden und staut sich an.
Es gibt verschiedene Hepatitisarten, die von unterschiedlichen Viren hervorgerufen werden. Diese werden mit den Buchstaben von A bis E und G unterschieden, am häufigsten treten Hepatitis A und B auf.

Hepatitis A
Die Gefahr, eine Hepatitis als „Mitbringsel“ aus dem Urlaub mit nach Hause zu nehmen, ist bei der Hepatitis A relativ groß. Sie wird auch als Reisehepatitis bezeichnet. Das Ansteckungsrisiko ist in warmen Ländern besonders hoch, und das nicht nur in tropischen Gebieten, sondern auch im Mittelmeerraum. Daher empfiehlt sich vor Reiseantritt in diese Regionen eine Impfung gegen Hepatitis A.

Weiterhin gibt es einige Maßnahmen zur Vorbeugung einer Infektion mit Hepatitis A. Weil das Virus im Stuhl vorhanden ist, sollten Sie auf der Toilette ganz besonders auf ausreichende Hygiene achten. Eine Ansteckungsgefahr besteht auch bei Obst und Gemüse, das mit fäkalienverseuchtem Wasser gewaschen worden ist oder bei anderen Lebensmitteln, die mit solchem Wasser in Berührung gekommen sind. Verzichten sollten Sie auch auf Eiswürfel und nicht vollständig gegarte Speisen.

Sollten sie sich dennoch infiziert haben, so hat die Krankheit eine Inkubationszeit von etwa 15-50 Tagen.
Die ersten Symptome einer Hepatitis A sind denen einer Grippe ähnlich. Sie äußert sich zunächst durch Fieber , Bauchbeschwerden, Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, ‹belkeit, Widerwillen gegen Nikotin und Alkohol, Müdigkeit und Schwäche. In seltenen Fällen zeigen sich keine weiteren Krankheitszeichen. Meist folgt jedoch eine eine Gelbsucht und die Leber schwillt an, was bei Druck von außen schmerzhaft ist. Möglich ist auch ein Anschwellen der Milz und der Lymphknoten.
Manchmal wird eine Infektion gar nicht bemerkt, weil sich keine Symptome zeigen. Trotzdem ist es möglich, dass andere Personen ansteckt werden.
Hepatitis A verläuft in der Regel harmlos, dauert jedoch sehr lange an. Erst nach 6 bis 8 Wochen ist die Leberentzündung vollständig abgeheilt. Um die Leber möglichst wenig zu beanspruchen, sollte kein Alkohol getrunken werden, nur leichte Kost verzehrt werden, und der Erkrankte sollte sich schonen.
Ist die Krankheit überstanden, so ist man gegen diese Viren immun, ein zweites Mal kann man nicht an Hepatitis A erkranken.

Hepatitis B
Weitaus gefährlicher als Hepatitis A ist eine Infektion mit Hepatitis B. Hepatitis B hat eine Inkubationszeit von 3-6 Monaten. Zunächst zeigen sich die gleichen Symptome wie bei einer Hepatitis A, von grippeähnlichen Beschwerden bis hin zu Gelbsucht und Anschwellen von Leber und Milz. Eine Hepatitis B kann kann jedoch leicht chronisch werden und Spätfolgen wie z.B. Leberkrebs oder Leberzirrhose haben.
Mit welcher Virusart man sich infiziert hat, kann bei einer akuten Leberentzündung nur mit Hilfe eines Bluttests festgestellt werden.
Besonders verbreitet sind die Hepatitis-B-Viren in Südamerika, Osteuropa, im östlichen Mittelmeergebiet, in Südostasien, in China und auf den pazifischen Inseln.

Zur Vorbeugung einer Infektion mit Hepatitis B gibt es eine Schutzimpfung. Diese ist empfehlenswert für Personen, die in Gebiete verreisen wollen, in denen Hepatitis B besonders verbreitet ist. Weiterhin sollten sich Personen impfen lassen, die besonders gefährdet sind. Dazu gehören Menschen, die im Gesundheitswesen tätig sind, die öfter den Sexualpartner wechseln oder auch Drogensüchtige.
Die Ansteckung mit Hepatitis B erfolgt meist über Körperflüssigkeiten wie Speichel, Blut, Samen- oder Scheidenflüssigkeit, etc. Daher stellen ungeschützter Geschlechtsverkehr, Bluttransfusionen und unsterile Spritzen oder andere ungenügend sterilisierte medizinische Instrumente eine besondere Gefahr dar.
Bei einer bevorstehenden Operation können Sie schon vorher Eigenblutkonserven spenden.

Weitere Hepatitisarten
Ebenso gefährlich wie eine Hepatitis B kann auch eine Hepatitis C werden, denn auch hier besteht die Gefahr einer chronischen Entzündung und das Risiko einer Leberzirrhose ist verhältnismäßig hoch. Die Inkubationszeit beträgt zwischen zwei und zwölf Wochen und sie zeigt die gleichen Symptome wie eine Hepatitis B. Eine Ansteckung erfolgt hauptsächlich durch Schleimhautkontakte und durch Bluttransfusionen oder durch unsterile Spritzen von Mensch zu Mensch. Die Gefahr, sich anzustecken ist jedoch geringer als bei Hepatitis B.
Eine Schutzimpfung gegen Hepatitis C gibt es nicht, auch nicht gegen die übrigen Hepatitis-Arten.

Hepatitis D kann nur zusammen mit Hepatitis B auftreten und hat eine Inkubationszeit zwischen 7 und 50 Tagen. Die ‹bertragung geschieht wie beim Hepatitis-B-Virus.

Hepatitis E wird wie Hepatitis A übertragen. Der Verlauf von Hepatitis E ist normalerweise harmlos und sie wird nur selten chronisch. Das Risiko, sich auf Reisen anzustecken, ist relativ hoch, weil die Krankheit in Indien, Südostasien, Mittelamerika und Afrika verbreitet ist.

Hepatitis G wird hauptsächlich bei Sexualkontakten oder Blutkontakten mit Infizierten übertragen und ist der Hepatitis C ähnlich.