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Schutz der Haut vor Sonnenbrand und anderen Hautschäden

Nun ist der Sommer da und mit ein bißchen Glück wird uns die Sonne weiter hold sein. Doch ist Vorsicht geboten – nicht nur wenn man eine Urlaubsreise in den Süden geplant hat, sollte man sich Gedanken um den Schutz der Haut vor Sonnenbrand und anderen Hautschäden machen. Denn trotz aller positiven Wirkungen auf unseren Körper und unser Wohlbefinden hat auch die Sonne ihre „Schattenseiten“.

Das Sonnenlicht besteht aus elektromagnetischen Strahlen unterschiedlicher Wellenlänge. Für das Auge sichtbar ist das Licht mit Wellenlängen zwischen 400 und 800 nm. Die auf unsere Haut einwirkenden UV-Strahlen hingegen sind nicht für das Auge wahrnehmbar. Ihre Wellenlängen liegen zwischen 200 und 380 nm.
UV-Strahlen lassen sich unterteilen in UVA- und UVB- Strahlen.
Die UVA-Strahlen sind langwellig und energiearm und dringen besonders tief in untere Hautschichten ein. Sie können ohne Sonnenbrand eine Sofortbräunung der Haut bewirken. Sie können die Haut allerdings auch schädigen, denn sie sind oft Auslöser für eine Sonnenallergie. Des weiteren sind sie verantwortlich für die vorzeitige Hautalterung und sie erhöhen das Hautkrebsrisiko.
Die UVB-Strahlen sind kurzwellig und energiereich. Sie sind der Auslöser für einen Sonnenbrand und die darauf folgende Hautbräunung.

Welche positiven Wirkungen hat das Sonnenlicht auf unsere Haut?
Die Sonne hat viele Wirkungen auf unseren Körper, die positiv zu bewerten und sogar für unsere Gesundheit wichtig sind.
Unter Einwirkung von Sonnenlicht kann unser Körper in der Haut selbst Vitamin D bilden, was für den Aufbau von Muskeln und Knochen von Bedeutung ist. Denn ein ausreichender Vitamin D-Spiegel im Blut ist erforderlich, damit aus dem Darm Calcium zum Knochenaufbau resorbiert werden kann. Dazu reichen allerdings schon 10-15 Minuten Sonnenlicht am Tag aus.
In der Sonne kann unsere Haut ihren Eigenschutz vor Sonnenbrand erhöhen. Die Eigenschutzzeit ist die Zeit, die man sich in der Sonne aufhalten kann, ohne Hautschäden zu riskieren. Durch die Bräunung, die durch eine Einlagerung des Pigments Melanin in der Oberhaut entsteht, und durch eine Verdickung der Hornschicht (Lichtschwiele) erhöht sich der hauteigene Schutz, denn das Eindringen von UV-Strahlen kann gemindert werden.
Die Bräunung der Haut ist also zunächst eine ganz normale und auch erwünschte Reaktion. Bis zur Ausbildung des größtmöglichen Schutzes braucht die Haut bis zu drei Wochen und entspricht dann etwa dem Lichtschutzfaktor 4. Ohne Sonne bildet sich dieser Schutz jedoch schnell wieder zurück, was an einer Schuppung der Haut zu sehen ist.
Zu den weiteren positiven Effekten, die das Sonnenlicht auf uns hat, gehört, dass es unser Wohlbefinden steigert. Auch auf den Blutkreislauf, das Immunsystem , das Herz usw. hat die Sonne positiven Einßuß.

Welche negativen Wirkungen hat das Sonnenlicht auf unsere Haut?
Bei zu langem Aufenthalt in der Sonne kann es zu einem Sonnenbrand kommen. Bei einem leichten Sonnenbrand rötet sich die Haut und sie juckt und brennt, bei einem stärkeren Sonnenbrand können sich zusätzlich noch Bläschen auf der Haut bilden.
Möglich ist auch, dass die Zellkerne und damit auch die DNS, also die Erbinformation, durch die UV-Strahlen geschädigt werden. Die Zellen sterben dann ab oder werden erneuert. Die Möglichkeit der Regeneration ist allerdings begrenzt und so erhöht sich mit jedem Sonnenbrand das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Auch wenn es so aussieht, als würde sich die Haut nach einem Sonnenbrand vollständig erholen, so bleiben doch Schädigungen in tieferen Hautschichten bestehen.
Weiterhin kann das Sonnenlicht auch die Hautalterung fördern. Die Entstehung von Fältchen, roten ƒderchen und Pigmentstörungen wird beschleunigt. Verstärkt wird dieser Prozeß noch durch die Bildung von schädlichen freien Radikalen im Sonnenlicht.
Zuviel Sonne und Hitze kann auch zu einem Sonnenstich führen, der sich durch Kreislaufbeschwerden und ‹belkeit äußert.
Auch eine Schwächung der Abwehrkräfte kann Folge von übermäßiger Sonnenbestrahlung sein.
Das Sonnenlicht kann auch Auslöser für allergische Reaktionen, wie Hautrötung, Juckreiz oder Bläschenbildung sein. Viele Medikamente können die Empfindlichkeit gegen Sonneneinstrahlung erhöhen. Auch Konservierungsstoffe in Sonnencremes oder anderen Kosmetikprodukten oder Parfüm können eine Sonnenallergie begünstigen.
Doch nicht nur auf die Haut, sondern auch auf die Augen kann das Sonnenlicht negative Wirkungen haben. Die UV-Strahlen können eine Linsentrübung oder auch Entzündungen der Horn- oder Bindehaut hervorrufen.

Was kann man tun, um die Haut vor Schäden durch das Sonnenlicht zu schützen?
Es gibt Maßnahmen zum Schutz unserer Haut, die man schon einige Zeit vor dem Beginn des Sommers ergreifen kann, sowie auch einige Regeln, die man direkt beim Sonnenbaden beachten sollte.
Zur Vorbeugung von Hautschäden durch Sonnenlicht ist die Einnahme von Carotin geeignet, weil Carotin den Schutz der Haut vor UV-Strahlen verbessern kann. Carotine sind Vorstufen (Provitamine) von Vitamin A. Vitamin A und Carotin benötigt unser Körper für die Haut, das Wachstum und die Fortpßanzung. Vitamin A ist außerdem ein wichtiger Bestandteil des Sehpurpurs und somit am Sehvorgang beteiligt. Der Körper kann Carotin selbst in Vitamin A umwandeln.
Carotin gibt es als Kautabletten oder Kapseln. Mit der Einnahme dieser Präparate sollten Sie schon etwa vier Wochen vor dem Urlaub oder dem Sommer beginnen. Die tägliche Dosis sollte 25 mg betragen.
Eine andere Möglichkeit ist die vermehrte Aufnahme von Nahrungsmitteln mit hohem Carotingehalt. Besonders viel Carotin ist enthalten in verschiedenen Gemüse- und Obstsorten, z.B. in Karotten, Tomaten, Spinat oder Brokkoli, in Aprikosen, Honigmelone oder Mango.
Vitamin A ist in pßanzlichen Lebensmitteln nicht vorhanden, sondern in Lebensmitteln tierischer Herkunft, z.B. in Leber, Seefisch, Eigelb und Käse. Eine ‹berdosierung mit Vitamin A ist möglich und kann für unseren Körper sehr gefährlich sein. Daher sollte man z.B. Leber, die einen besonders hohen Gehalt an Vitamin A hat, nur mit äußerster Vorsicht genießen. Carotin ist dagegen unbedenklich, weil eine ‹berdosierung nicht möglich ist.
Zur Vorbeugung einer Sonnenallergie kann auch schon vorab regelmäßig Calcium eingenommen werden. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 500 mg pro Tag. Nahrungsmittel mit vergleichsweise hohem Calciumgehalt sind Milch und Milchprodukte, Eigelb und grünes Gemüse.

Für das Sonnenbad gibt es einige Regeln, die beachtet werden sollten.

Prophylaxe-Maßnahmen:
– Calciumpräparate gegen Sonnenallergie
– Vorbräunen
– Vitamin A- bzw. Beta-Carotin-haltige Speisen essen
– Kopfhautschutz bei starker Sonneneinstrahlung
– Eincremen mit Sonnencreme, die einen adäquaten LSF hat

Grundsätzlich sollten Sie immer daran denken, dass das Risiko der vorzeitigen Hautalterung und anderer Hautschäden nur dann gering gehalten werden kann, wenn Sie die Sonne nur in Maßen genießen und keinen Sonnenbrand riskieren. Das oberste Gebot ist also vernünftiger Umgang mit dem Sonnenlicht.
Wieviel Sonnenlicht die Haut verträgt, ist individuell sehr unterschiedlich. Hauptsächlich wird dies bestimmt durch die unterschiedlichen Hauttypen. Je heller die Hautfarbe ist, desto kürzer ist die Eigenschutzzeit der Haut. Gewöhnlich sind rothaarige oder hellblonde Menschen sonnenempfindlicher als dunkelhaarige. Entscheidend ist nicht nur die Dauer des Sonnenbades, sondern auch die Intensität der Sonneneinstrahlung. Diese ist in der Mittagssonne am stärksten und in südlichen Ländern intensiver als im Norden. Auch im Gebirge ist die Sinne intensiver. Im Schnee und am oder auf dem Wasser wird die Wirkung des Sonnenlichts durch Strahlenreßexion verstärkt. Entsprechend sollte man sich also im Süden, am Wasser usw. noch vorsichtiger verhalten und die Mittagssonne meiden.
Gerade bei den ersten Sonnenstrahlen im Jahr muß man vorsichtig sein, weil die Haut dann nur einen sehr geringen Eigenschutz hat. Bei regelmäßiger aber vernünftiger Sonnenbestrahlung gewöhnt sich dann die Haut nach und nach an die Sonne und die Eigenschutzzeit verlängert sich. Man sollte allerdings trotzdem nicht unvorsichtig werden. Bleibt man länger als der Eigenschutz andauert in der Sonne, so sollte man sich mit Kleidung und Kopfbedeckung und geeigneter Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor schützen. Wichtig ist, dass man sich schon etwa 30 Minuten bevor man sich der Sonne aussetzt, eincremt. Der Lichtschutzfaktor gibt an, wieviel länger man sich in der Sonne aufhalten kann. Hat die Haut eine Eigenschutzzeit von 15 Minuten und verwendet man eine Creme mit LSF 12, so kann man 12 Mal länger in der Sonne bleiben, also 3 Stunden. Trotzdem sollte man jedoch vorsichtig bleiben und seine Haut beobachten, denn eine Sonnencreme kann auch keinen 100%igen Schutz bieten. Durch ein nochmaliges Auftragen der Sonnencreme läßt sich der Schutz nicht wesentlich verlängern.

Besonders sonnenempfindlich ist Kinderhaut. Sie ist wesentlich dünner als die eines Erwachsenen und ist nicht in der Lage einen hauteigenen Schutz aufzubauen. Kinderhaut sollte auch deswegen besonders vor übermäßiger Sonnenbestrahlung bewahrt werden, weil nachgewiesen wurde, dass sich das Hautkrebsrisiko mit jedem Sonnenbrand vor dem 5. Lebensjahr drastisch erhöht. Jedes gutartige Muttermal erhöht das Hautkrebsrisiko und die Anzahl dieser Male steigt, je intensiver die Sonneneinstrahlung bis zum 5. Lebensjahr war. Daher sollten sich Kleinkinder auf keinen Fall in der prallen Sonne aufhalten, immer leichte Kleidung und eine Kopfbedeckung tragen und mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor eingecremt werden.