Select Page

Was ist eine Allergie? 

Eine Allergie ist eine Überreaktion der Immunabwehr auf körperfremde Stoffe, die eigentlich ganz harmlos sind. Diese Stoffe werden Allergene genannt. Die Veranlagung für eine Allergie ist vererbbar oder bildet sich im Laufe des Lebens unter dem Einßuss von Umweltbedingungen und psychischen Faktoren heraus.

Die Allergene wirken auf unser Immunsystem als Antigene, die von den weißen Blutkörperchen durch die Bildung von Antikörpern bekämpft werden. Diese Antikörper setzen sich an den Mastzellen fest und sind bei erneutem Kontakt mit dem Allergen sofort einsatzbereit. Der Körper ist nun sensibilisiert. Bei wiederholtem Aufeinandertreffen der Allergene auf die Antikörper werden von den Mastzellen Botenstoffe freigesetzt. Der wichtigste Botenstoff ist das Histamin, welches entzündungsfördernde Stoffe enthält und bewirkt, dass die allergischen Reaktionen einsetzen.
Allergische Reaktionen können das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen: Man leidet unter Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen Reizbarkeit etc. Weiterhin können Reaktionen auftreten, die nur bestimmte Körperregionen betreffen, wie z.B. Niesanfälle, Juckreiz, Augenbrennen oder Verdauungsprobleme. Die schlimmste allergische Reaktion ist der anaphylaktische Schock. Dieser kann, wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird, sogar zum Tod führen. Er ist allerdings eher selten und kann ausgelöst werden z.B. durch eine Allergie auf Insektenstiche, Nahrungsmittel oder Arzneimittel.
Die Zahl der potenziellen Allergene ist riesig, es sind etwa 20.000 verschiedene Stoffe bekannt. Zu den wichtigsten Allergenen gehören Tierhaare, Blütenpollen, Hausstaubmilben, Nahrungsmittel oder Nahrungsmittelzusatzstoffe, Medikamente und Schimmelpilze.
Schimmelpilze sind fadenförmige Pilze, die zu ihrer Vermehrung Sporen bilden. Die Sporen werden durch die Luft verbreitet. Es gibt sehr viele verschiedene Schimmelpilzarten mit unterschiedlichem Aussehen. Es gibt Pilze mit rötlicher, mit grüner oder mit schwarzer Färbung.
Der Auslöser für die Allergie sind die Sporen, denn sie gelangen in die Atemwege, wo sie Substanzen freisetzen, die allergische Reaktionen auslösen können.

Welche Symptome hat eine Schimmelpilzallergie?
Da die Pilzsporen eingeatmet werden, betreffen die allergischen Reaktionen vor allem die Atemwege. Die Symptome können Husten, Niesen, ßießschnupfen und andere akute Atembeschwerden sein. Wird die Allergie nicht behandelt, so kann sich im Laufe der Zeit daraus auch allergisches Asthma entwickeln.
Werden Lebensmittel gegessen, die verschimmelt sind, oder die mit Schimmelpilzen hergestellt worden sind, kann es zu Magenschmerzen, Durchfall, Erbrechen und zu Migräneanfällen kommen. Eine weitere mögliche Reaktion sind Hautausschläge.

Wie kann eine Schimmelpilzallergie festgestellt und behandelt werden?
Treten allergische Reaktionen auf, so sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Auslöser abzuklären. Dazu können verschiedene Testmethoden angewendet werden. Die Reaktionen können z.B. mit einem Hauttest überprüft werden, bei dem man die Haut mit dem Allergen in Kontakt bringt, mit einem Provokationstest, bei dem die Reaktion durch gezielten Kontakt der Atemwege mit dem Allergen hervorgerufen wird, oder auch mit einem Bluttest.
Wird eine Schimmelpilzallergie festgestellt, so sollte diese frühzeitig behandelt werden, damit es nicht zu einem Etagenwechsel von den oberen in die unteren Atemwege kommt.
Durch die Einnahme von Medikamenten, sog. Antiallergika, können nur die Symptome der Allergie unterdrückt werden, aber die Ursachen werden nicht bekämpft. Z.B. hemmen Antihistaminika die Wirkung des Histamins.
Die einfachste Möglichkeit, der Allergie entgegenzuwirken wäre es, das Allergen zu meiden, was jedoch bei manchen Allergenen sehr schwierig und kaum realisierbar ist.
Eine Behandlungsmethode, die die Allergie langsam eindämmen soll, ist die Hyposensibilisierung. Durch regelmäßige Injektion des Allergens unter die Haut soll sich der Körper langsam daran gewöhnen. Die Behandlung dauert mehrere Jahre aber kann in den meisten Fällen eine Besserung bewirken.

Wie kann man den Symptomen der Schimmelpilzallergie vorbeugend entgegenwirken?
Bei allen Allergien empfiehlt es sich, das Allergen zu meiden. Das ist bei einer Schimmelpilzallergie jedoch schwierig, weil die Sporen eigentlich überall vorkommen, sowohl in der Raumluft, als auch draußen an der frischen Luft.
Schimmelpilze gedeihen im allgemeinen besonders gut in einer feuchten Umgebung bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80% und bei Temperaturen über 20?C.
Im Wohnräumen entsteht Schimmelpilz demnach besonders leicht an Wänden oder an Fensterrahmen im Badezimmer, in feuchten Kellerräumen, in der Küche, aber auch im Schlafzimmer, weil der Mensch durch Schwitzen sehr viel Feuchtigkeit an die Raumluft abgibt. Die Luftfeuchtigkeit kondensiert an Oberßächen, wenn diese im Vergleich zur Raumluft kühler sind. Sind Wände bereits von Schimmelpilz befallen, so müssen diese saniert werden.
Zur Vorbeugung der Entstehung von Schimmelpilz sollte man häufig lüften, um die relative Luftfeuchtigkeit zu senken. Diese sollte in Wohnräumen nicht über 60% liegen, was man ganz einfach mit einem Hygrometer messen kann.
Besonders wichtig ist das Lüften, wenn die Außenluft kälter als die Raumluft ist. Dann sollte auch ausreichend geheizt werden, weil die relative Luftfeuchtigkeit bei gleichem Feuchtigkeitsgehalt aber höherer Temperatur geringer ist.
Das Lüften sollte so erfolgen, dass nicht auf Dauer das Fenster gekippt wird, sondern mehrmals am Tag und für ein paar Minuten ganz geöffnet wird. Das Badezimmer sollte nach dem Baden oder Duschen sofort gelüftet werden. Wenn z.B. das Schlafzimmer kühler ist, als die übrigen Räume, dann sollten Sie die Tür geschlossen halten, weil sonst die Luftfeuchtigkeit der anderen Räume dorthin zieht.
Weitere mögliche Stellen für einen Pilzbefalls in Wohnräumen können Luftbefeuchter oder Klimaanlagen sein. Verzichten Sie daher ganz auf Luftbefeuchter und lassen Sie Klimaanlagen regelmäßig warten.
Auch in Blumentöpfen von Zimmerpßanzen bildet sich leicht Schimmel. Diese sollten Sie möglichst entfernen oder nur sehr wenig gießen. Auch im Abfalleimern bildet sich schnell Schimmel, daher sollten diese häufig geleert und gereinigt werden.
Des weiteren sollten Sie keine verschimmelten Lebensmittel herumliegen lassen. Bei bestehender Allergie sollten Sie Obst und Gemüse im Kühlschrank aufbewahren und vor dem Essen schälen. Bei Schimmelpilzallergikern können auch nicht verschimmelte Lebensmittel wie Essig, Tee, Fruchtsäfte oder Wein die Allergie auslösen. Dies sollten Sie mit einer gezielten Diät ausprobieren und dann die entsprechenden Lebensmittel meiden.
Doch nicht nur in Wohnräumen können Schimmelpilzsporen vorkommen, sondern auch im Freien. Besonders in Gegenden, die landwirtschaftlich genutzt werden, können viele Pilzsporen in der Luft vorhanden sein. Die Konzentration ist in den Monaten Juni bis August am höchsten. Nach Regen oder bei neblig-trübem Wetter kann die Sporenkonzentration in der Luft noch höher sein. Dann sollten Sie möglichst nicht nach draußen gehen. Auch Stellen wie z.B. Komposthaufen, Holzstapel oder Blätterhaufen sind bevorzugte Stellen für die Schimmelpilzbildung.
Gartenarbeiten wie z.B. Rasenmähen oder die Pßege des Komposthaufens sollten Sie nicht selbst erledigen.