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Der Darm ist ein Teil unseres Verdauungssystems und hat eine Gesamtlänge von etwa 4,3 Metern. Er besteht aus dem Dünndarm, der ungefähr 3 m lang ist, und dem Dickdarm mit einer Länge von etwa 1,3 m. Der Transport der Nahrung durch den Verdauungstrakt erfolgt durch rhythmische Bewegungen der glatten Darmmuskulatur (Peristaltik).

Durch den Pförtner (Pylorus) gelangt die vorverdaute Nahrung zunächst vom Magen in den ersten Abschnitt des Dünndarms, den Zwölffingerdarm (Duodenum). Dieser ist etwa 25 cm lang. Der zweite Abschnitt ist der Leerdarm(Jejunum), und der dritte ist der Krummdarm (Ileum). Im Dünndarm wird der größte Teil der Verdauung von Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten geleistet, es werden Wasser, Vitamine und Mineralstoffe resorbiert.
Der Rest des Nahrungsbreis wird dann weitergegeben in den Dickdarm. Die Ileocaecalklappe ist für die Regelung der Abgabe der Nahrung vom Dünn- in den Dickdarm zuständig. Sie verhindert auch den Rückfluss.
Der Dickdarm hat die Aufgabe, dem Nahrungsbrei das restliche Wasser zu entziehen.
Er gliedert sich in den Grimmdarm (Colon), dies ist sein größter Abschnitt, den Blinddarm (Caecum) und den Mastdarm (Rektum). Im Dickdarm lebt eine Gemeinschaft aus den verschiedensten, meist harmlosen Bakterien, die sog. Darmflora. Die Bakterien ernähren sich von Nahrungsbestandteilen, die sonst mit dem Kot ausgeschieden würden. Manche dieser Bakterien stellen Vitamine her und haben daher einen Nutzen für den Menschen. Man vermutet, dass die Bakterien sogar die Hauptquelle für Vitamin K darstellen. Vorwiegend besteht die Darmßora aus den Lactobakterien, aber auch aus dem Bifidobacterium und Streptococcus faecalis.
Wird die natürliche Darmßora durch bestimmte Einßüsse aus dem Gleichgewicht gebracht, so können sich schädliche Bakterien und Pilze vermehren und einnisten.

Wie kommt es zu einer Darmmykose?
Darmpilzinfektion werden hervorgerufen durch Hefepilze, in den meisten Fällen ist Candida albicans der Auslöser. Dieser ist jedoch bei über einem Drittel aller Deutschen im Darm nachweisbar, auch wenn keine Beschwerden auftreten. Es ist umstritten, ob Candida albicans ein Bestandteil der natürlichen Darmßora ist. Candida ernährt sich im Darm von Zucker und Kohlenhydraten und gibt Alkohol und Gase ab. Die Meinungen darüber, ob er auch Pilzgifte abgibt, die bei einer starken Verbreitung des Pilzes im Darm für die verschiedenen Krankheitssymptome verantwortlich gemacht werden, gehen auseinander.
Von einer Darmmykose kann man also vermutlich erst dann sprechen, wenn der Pilz in großer Zahl auftritt und es zu einer Infektion kommt. Zu einer starken Vermehrung des Pilzes kann es kommen, wenn das Immunsystem geschwächt ist. So ist das Risiko einer Pilzinfektion bei Menschen mit Erkrankungen wie z.B. Krebs oder Diabetes wesentlich höher, weil ihre Abwehr nicht so gut funktioniert.
Weitere Faktoren, die die Entstehung einer Pilzinfektion begünstigen können, sind die Einnahme von Antibiotika, Cortison oder der Pille. Eine weitere mögliche Ursache kann eine falsche Ernährung mit zuviel Zucker und weißem Mehl sein.

Welche Symptome können Darmmykosen hervorrufen?
Eine Pilzinfektion im Darm kann zu Verdauungsschwierigkeiten führen, z.B. zu Durchfall, Blähungen und Krämpfen. Die Blähungen entstehen dadurch, dass der Pilz Gase abgibt.
Daneben wird die Darmmykose bzw. das Gift des Hefepilzes für verschiedene andere Beschwerden verantwortlich gemacht. Zu diesen Beschwerden gehören z.B. Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Gelenkbeschwerden, Infektanfälligkeit, Schlafstörungen, trockene oder unreine Haut, Gewichtzunahme, Schluckbeschwerden, Abgeschlagenheit, Migräne und Heißhunger auf Süßes.

Wie kann eine Darmmykose festgestellt werden?
Um den Pilz im Darm nachzuweisen, wird meist eine Stuhluntersuchung durchgeführt. Mit einer einmaligen Untersuchung ist eine sichere Diagnose allerdings nicht möglich. Sie ist deswegen nicht sicher, weil der Pilz bei über einem Drittel der Menschen immer im Darm vorhanden ist, auch wenn keine Infektion vorhanden ist. Bei einer Stuhluntersuchung kann der Pilz sich dann auf dem Weg ins Labor so stark vermehren, dass man eine Erkrankung vermuten muss. Auf diese Weise kann also lediglich das Vorhandensein des Pilzes nachgewiesen werden. Rückschlüsse auf das Ausmaß des Pilzbefalls im Darm sind dagegen nicht möglich.
Andererseits ist es auch so, dass die Anwesenheit des Pilzes nicht ausgeschlossen werden kann, wenn er bei der Untersuchung nicht gefunden wird. Denn der Pilz breitet sich nicht ßächendeckend im Darm aus, sondern bildet Kolonien. Zudem sitzt besonders Candida albicans sehr fest an der Darmwand.
Eine Stuhluntersuchung sollte also mehrfach durchgeführt werden, damit die richtige Diagnose gestellt werden kann.
Als Untersuchungsmethode ist die Darmspiegelung mit Gewebeprobeentnahme besser geeignet als die Stuhlprobe.

Wie kann eine Darmmykose behandelt werden?
Gegen Darmmykosen sollten Antimykotika, z.B. Nyastin, eingenommen werden, die den Pilz abtöten.

Behandlung
– wenig Zucker
– viel Ballaststoffe
– evtl. Kapseln mit \“richtigen\“ Bakterien

Zur Unterstützung der Behandlung wird empfohlen, auf Zucker zu verzichten, da sich die Pilze hauptsächlich davon ernähren. Diese Maßnahme ist jedoch sehr zweifelhaft, weil sich die Pilze auch von komplexen Kohlenhydraten ernähren können.
Weiterhin sollten Sie viele Ballaststoffe aufnehmen, da diese die Darmfalten ausdehnen und so den Pilzen den Lebensraum nehmen. Manchmal wird dazu geraten, gänzlich auf Kohlen-hydrate zu verzichten. Dies kann jedoch nicht empfehlenswert sein, weil eine solche Ernährung zugunsten von Proteinen und Fetten nicht gesund ist.
Eine weitere hilfreiche Maßnahme bei der Behandlung kann die Unterstützung der natürlichen Darmßora sein. Dazu können die „richtigen“ Bakterien in Form von Kapseln eingenommen werden.
Eine weitere mögliche Behandlungsmetode ist die Darmspülung.
Die Behandlung einer Darmmykose ist oft langwierig, weil sich die Pilze in unteren Gewebeschichten einnisten können und dann bei Beendigung der Behandlung sofort wieder zum Ausbruch kommen.