Chronisches Müdigkeitssyndrom
Nach körperlichen und geistigen Anstrengungen oder ganz allgemein am Abend sind wir müde und erschöpft. Die Leistungsfähigkeit kann durch Ruhe, Erholung und Schlaf wieder hergestellt werden.
Es gibt jedoch Menschen, die sich ständig völlig abgeschlagen, erschöpft und übermüdet fühlen, ohne dass ein Zusammenhang zwischen Aktivität und Erschöpfung erkennbar ist. Wenn dann auch durch Erholung keine Verbesserung des Zustandes erreicht werden kann, so leidet man möglicherweise unter einer Krankheit, die Chronisches Erschöpfungssyndrom genannt wird. Eine weitere Bezeichnung dieser Erkrankung ist „Chronic-Fatigue-Syndrom“, kurz CFS.
Unter CFS leiden bei uns etwa dreihunderttausend Menschen. Überwiegend sind Frauen zwischen 25 und 45 Jahren betroffen.
CFS ist noch nicht lange als Krankheit anerkannt, dabei ist es vermutlich kein neues Problem, sondern unter anderen Bezeichnungen schon lange bekannt. Eine Krankheit mit vergleichbaren Symptomen ist z.B. die Neurasthenie (Nervenschwäche).
Leider wissen viele Ärzte bis heute kaum über CFS Bescheid, und so ist es oft ein langer Weg von einem Arzt zum nächsten, bis die richtige Diagnose gestellt wird.
Die Diagnose dieser Krankheit ist allerdings auch schwierig, denn ihre Symptome sind nicht eindeutig sondern es kommen viel verschiedene Ursachen in Frage. Es gibt auch keine spezielle Untersuchungsmethode, darum verläuft die Diagnose über den Ausschluss aller anderen möglichen Erkrankungen als Auslöser. Ähnliche Symptome wie die von CFS werden z.B. hervorgerufen durch allergische Erkrankungen, Erkrankungen der Leber, der Nieren oder des Darms. Auch nach verschiedenen Krankheiten kann ein Erschöpfungszustand lange anhalten. Ebenso kommen Veränderungen der Psyche und Depressionen als Ursache in Frage.
Damit CFS eine mögliche Diagnose sein kann, muß die Erschöpfung sich mindestens über einen Zeitraum von einem halben Jahr erstrecken und die Aktivität des Betroffenen ganz erheblich eingeschränkt sein.
Welche Symptome hat CFS?
Die Krankheit beginnt meist mit grippeähnlichen Symptomen wie z.B. Schwellung der Lymphknoten, Gliederschmerzen, Hals- und Kopfschmerzen. Auch Schlafstörungen, erhöhtes oder vermindertes Schlafbedürfnis, Verdauungsbeschwerden und erhöhte Temperatur können auftreten.
Im weiteren Verlauf kann es zu Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten, Sehstörungen, Ohrgeräuschen, Schwindelgefühl, Nervenzuckungen, Muskelschwäche, Muskel- und Gelenkschmerzen und einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes kommen. Das Hauptmerkmal von CFS ist jedoch, dass Betroffene sich ständig übermüdet, völlig niedergeschlagen, erschöpft und matt fühlen, und dies, ohne sich überanstrengt zu haben. Den kleinsten alltäglichen Aufgaben scheint man nicht mehr gewach0sen zu sein.
Oft hat die Krankheit auch eine Einschränkung der sozialen Kontakte und psychische Probleme zur Folge, die den Betroffenen darüber hinaus sehr belasten können. Denn wenn die Krankheit noch nicht diagnostiziert ist, haben die Betroffenen häufig große Angst, dass sich ihr Zustand noch verschlechtert und dass ihnen niemand helfen kann. Viele leiden zusätzlich auch noch unter Depressionen.
Ist dann die Diagnose CFS gestellt, so ist zwar noch keine Heilung in Aussicht, aber der Betroffene weiß dann wenigstens den Grund für die ständige Erschöpfung.
Darüber hinaus haben andere Menschen häufig kein Verständnis für die Erkrankung, weil sie sie nicht als Krankheit anerkennen oder nicht darüber Bescheid wissen.
Mögliche Auslöser
– Viren oder Pilze
– Allergien
– Stress
– Störung des Immunsystems
– Störung des Mineralstoffwechsels
– Umweltgifte
Wie bekommt man CFS?
Die Ursachen für CFS sind immer noch nicht eindeutig geklärt. Als Auslöser vermutet man Viren oder Pilze, Allergien, Stress, eine Störung des Immunsystems, Störungen des Vitamin- oder Mineralstoffwechsels oder auch Umweltgifte. Hier sind noch viele Untersuchungen notwendig.
Wie kann man CFS behandeln?
Da die Ursachen für CFS unklar sind, gibt es keine speziellen Behandlungsmethoden. Man hat jedoch einige Möglichkeiten, den Gesundheitszustand der betroffenen Person zu verbessern.
Durch gesunde Ernährung mit ausreichender Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen kann man das Immunsystem stärken. Achten Sie auf ausreichend Bewegung und frische Luft. Akzeptieren Sie, dass Sie an einem Tag weniger schaffen können und stellen Sie Ihren Tagesablauf darauf ein, um Stress zu vermeiden.
Besteht ein Vitamin- oder Mineralstoffmangel, so sollte dieser behoben werden. Auch die Behandlung chronischer Infektionen, Physiotherapie oder psychotherapeutische Behandlungen können Erfolge bringen.